„Open Space“

Als Gegenentwurf zum „Shrinking Space“, dem Thema der Sommerakademie, werden die Nachmittage im Open-Space-Format gestaltet, d.h. dass alle Teilnehmer*innen eigene Angebote für Workshops, Fallbeispiele und geplante Initiativen anbieten und mit Interessierten bearbeiten können.

Israel/Palästina/Österreich

Am Dienstag Nachmittag gestaltete Pete Hämmerle daher einen Workshop zum israelisch-palästinensischen Konflikt und zur Frage, inwiefern hier die Handlungsspielräume zivilgesellschaftlicher, gewaltfreier Initiativen sowohl von israelischer und palästinensischer Seite wie auch von und in Österreich und der EU schrumpfen, und was mögliche Strategien und Aktivitäten zur Erweiterung des Handlungsspielraums für eine gerechte Lösung mit friedlichen Mitteln sein könnte. Dabei wurden die entsprechenden Handlungsansätze und Initiativen des Versöhnungsbundes präsentiert – die Mitarbeit beim Ökumenischen Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI), die Unterstützung gewaltfreier Gruppen in Palästina und Israel sowie die laufende Parlamentarische Bürger*inneninitiative für die Anerkennung Palästinas durch Österreich. Gudrun Kramer, die Direktorin des Friedenszentrums Schlaining und langjährige Leiterin eines Programms für palästinensische Flüchtlinge, trug wesentliche Erfahrungen aus ihrer Arbeit vor Ort zur Diskussion über zukünftige weitere Schritte bei.
Friedensarbeit in Österreich
Am Mittwoch boten Hans Peter Graß (Friedensbüro Salzburg) und Pete Hämmerle (Versöhnungsbund) einen Austausch-Workshop zu der Frage an, vor welchen Herausforderungen die Friedensbewegung in Österreich heute steht und welche Initiativen zur Vernetzung und zum gewaltfreien Widerstand gegen „Shrinking Spaces“ derzeit passieren. Neben inhaltlichen Themen wie Rüstungsproduktion und –export, Migration und Flüchtlingspolitik etc. diskutierten wir v.a. die Frage, warum das Friedensthema im engeren und weiteren Sinn auf wenig Resonanz in der Öffentlichkeit stößt und welche Initiativen derzeit existieren, um das zu ändern. Ein Fazit aus dem Gespräch lautete: „Es passiert viel in diese Richtung, aber es wird nicht (mehr) unter dem Begriff „Frieden“ wahrgenommen – von gewaltfreier Kommunikation und Mediation bis Global Citizenship Education, von der Übernahme gewaltfreier Aktionsformen in sozialen Bewegungen bis zu internationalen Projekten der Konfliktbearbeitung.“ Konkrete Aktivitäten im Sommer/Herbst zu diesem Thema umfassen die Workshop-Trilogie und die Dreijahrestagung des Versöhnungsbundes, die Organisation von Protest und einer Demo zum EU-Gipfel zu Migration in Salzburg am 20. September, die Präsentation des Buches „Frieden.Kunst.Denken“ von Jalka am 11. November im Weltmuseum und Bemühungen zur Einbindung von Friedensthemen in die SDG Watch Austria-Plattform zur Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen.