Partnerschaft und Solidarität: Möglichkeiten und Grenzen konstruktiver Intervention

Der 12. Juli auf der Sommerakademie Schlaining war von ganz gegensätzliche Ansichten geprägt. Das Spektrum reichte von der Regierungsposition, der Bedeutung des Beitrags von Staaten für Hilfsbedürftige in Kriegsgebieten, bis zur Betonung des menschlichen Faktors und der Verletzlichkeit der Helfer*innen.

Kristin Höltge (OSCE – The Organization for Security and Cooperation in Europe) sprach von der prekären Situation in Kirgisistan, Kasachstan, Tadschikistan und Usbekistan. Die Regierungen von diesen Ländern fördern ein Klima der Angst. In Tadschikistan z.B. ist der Zugang zu Bildung für Minderheiten schwierig, viele Journalist*innen und Anwält*innen haben das Land verlassen, weil ihnen die Grundlagen für ihre Arbeit und Menschenrechte fehlen.

Der Diplomat Christophe Ceska (Österreichisches Außenministerium) ist überzeugt, dass nachhaltige humanitäre Arbeit nicht ohne Hilfe funktionieren kann. Er erwähnte außerdem China als neuen Schwerpunkt in der österreichischen Außenpolitik.
Im Gegensetz dazu sieht David Becker (Sigmund Freud Privatuniversität SFU Berlin) alles durch das psychologische Prisma: „Zivilgesellschaftliche Handlungsräume sind eingeschränkt, alles wird von der Militärperspektive gesehen. Wir reden von politischen Eliten, aber über die Leute reden wir, wie über eine homogene Maße”. Mit einfachen Schlüsselworten zeigt der Forscher wie sich die Shrinking Space

Probleme ausbreiten und setzt sich für eine gesunde Kultur der Verletzlichkeit ein. Er betont, dass Bomben auf alle fallen, alle sind betroffen. Es ist wichtig nicht nur den Menschen in Entwicklungsländern zu helfen, sondern sich auch um die humanitären Einsätze zu kümmern, was oft vergessen wird. Die Menschen, die als humanitäre Helfer*innen arbeiten bekommen kurzfristige Verträge, sodass sie jederzeit gekündigt werden können. Der Gesellschaft erwartet von den Helfer*innen Wunder, ohne etwas beizutragen. Der Anerkennung und die von ihnen benötigte psychologische Unterstützung fehlen.