Wasser ist mehr wert als Gold und Kupfer

Blick auf Jerico
Blick von Jericó auf den Berg (potentielles Kupferabbaugebiet)

ist der Slogan der Widerstandsbewegung von Jericó, Antioquia/Kolumbien. Seit über 15 Jahren kämpft sie gegen ein Kupfer-, Gold-, Silber- und Molybdänbergbauprojekt des transnationalen Bergbauunternehmens Anglogold Ashanti. Über 21 Jahre lang sollen dem wasser- und waldreichen Berg, der Jericó vom Nachbarbezirk Támesis trennt, über Bohrlöcher 17.000 Tonnen Gestein pro Tag entnommen werden. Man rechnet ca. mit 119 Millionen Tonnen Restmaterial – Sand, der mit Schwermetallen angereichert ist, die neben dem Fluss Cauca permanent gelagert werden sollen. Während die Widerstandsbewegung 2021 eine Suspendierung der Umweltlizenz erreicht hat, versucht Anglogold Ashanti weiterhin das Projekt voranzubringen. Im Rahmen der ausgerufenen Energietransformation und einer Politik im Sinne der Klimaziele des neuen Präsidenten Gustavo Petro, möchte man sich vom Abbau fossilen Brennstoffen abwenden, und den Bergbau von Schlüsselmetallen für die Energiewende, wie z.B. Kupfer, vorantreiben. Dies erhöht zum einen die  Unsicherheit und zum anderen die Erwartungen in der Region.

Am 14. Jänner war der kolumbianische Präsident Gustavo in Jericó, Antioquia, und hob bei seinem Besuch hervor, dass die Region viel Grundwasser und viele Flüsse beherberge und es ohne Wasser weder Leben noch Lebensraum gäbe. Er verlautbart vor Ort: ”Zwischen Bergbau und Wasser, bevorzugt die Regierung das Wasser, in Jericó kann es keinen Bergbau geben.“ Wenn dieses Versprechen auch umgesetzt wird, kann dies richtungsweisend für viele Kupfervorkommen in Antioquia sein. Während Umweltschützer*innen den angekündigten Projektstopp feiern, beharren Anglogold Ashanti und Bergbaubefürworter der Region darauf, dass das Projekt umwelt- und sozialgerecht sei, während der soziale Konflikt in der Region weiter anschwillt. Für den 4. März wird zu einer Solidaritätskundgebung “Nein zum industriellem Bergbau” mit den Umweltschützer*innen von Jericó, zu denen auch der Bischof von Jericó, Padre Noel Antonio Londoño Buitrago, zählt, aufgerufen.